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10 typische Fehler aus papierbasierten Lagerprozessen

Geschrieben von Teresa Wimmer | 3. Juli 2025

Papier ist geduldig - aber das Lager ist es nicht. Wer heute noch mit gedruckten Picklisten, Kugelschreiber und Zwischenzetteln arbeitet, kennt das: Irgendwo klemmt es immer.

Wir haben 10 typische Fehler, die in papierbasierten Lagerprozessen regelmäßig auftreten - kurz, konkret und schmerzhaft ehrlich. Und wir zeigen: Das ist kein Einzelfall, sondern Realität in vielen mittelständischen Betrieben.

1. Falsche Artikel gepickt

Laut einer Studie von Zebra Technologies (2022) entstehen über 60 % aller Fehler im Lager während des Kommissionierprozesses – meist durch falsche Entnahmen. Die Ursache liegt fast immer beim Menschen: Zahlendreher, unübersichtliche Listen oder Verwechslungen. Die Folgekosten liegen laut Interroll durchschnittlich bei 25 € pro falschem Pick - exklusive Kundenunzufriedenheit. Mehr über das Thema Zero Error Picking können Sie hier lesen.

2. Position vergessen

Ohne digitale Führung ist es leicht, eine Zeile zu überspringen - vor allem bei komplexen Aufträgen. Eine Fraunhofer IML-Analyse zeigt: Bereits eine vergessene Pickposition pro Tag und Mitarbeiter summiert sich bei 20 Lageristen auf rund 6.000 Fehler pro Jahr. Ganz zu schweigen vom Aufwand zur Nachbearbeitung.

3. Handschrift nicht lesbar

Klassiker im Lager: Die Notiz „41C-87“ wurde zu „A1G-87“ – der Pick landet falsch, die Buchung stimmt nicht. In einer internen Befragung von Logistikleitern (Quelle: Logistik Heute) gaben 74 % an, dass unleserliche Aufzeichnungen regelmäßig zu Rückfragen und Korrekturarbeit führen.

4. Keine Echtzeit-Rückmeldung ans System

Ohne digitale Rückmeldung gibt es keinen aktuellen Bestand, keine Priorisierung und keine Transparenz. Laut Deloitte Supply Chain Survey (2023) liegt in papierbasierten Lagern die Fehlerquote bei Lagerbeständen 5-15 % höher als in digital geführten Prozessen. Das bremst nicht nur, sondern macht Planung fast unmöglich.

5. Unnötige Laufwege

Papier gibt keine Route vor. Studien des Forschungsverbunds EffizienzCluster LogistikRuhr zeigen, dass Lagerarbeiter bei ungeplanten Routen bis zu 30 % mehr Strecke pro Schicht zurücklegen. Ein Wearable-gestütztes System mit Pickoptimierung reduziert diese Wege um bis zu 40 % - laut McKinsey Operations.

6. Verwechslung durch paralleles Arbeiten

Zwei Picker, ein Auftrag - doppelte Arbeit, doppelte Fehlergefahr. Gerade in Stoßzeiten führt fehlende digitale Koordination zu Fehlern und Überarbeitungen. Laut einer Untersuchung von GS1 Germany (2021) fehlt in über 50 % der papierbasierten Prozesse eine eindeutige Aufgabenverteilung.

7. Keine Kontrolle bei Fehlentnahme

Papier kann nicht prüfen, ob der Artikel korrekt ist. In digitalen Prozessen dagegen geben Scans, Displays oder Lichtsignale sofort Rückmeldung. Ergebnisse aus einem Testbetrieb mit Pick-by-Light-Systemen (Fraunhofer IML): Die Fehlerquote sank von 1,6 % auf unter 0,1 % - ein signifikanter Unterschied.

8. Rückfragen kosten Zeit

Papier lässt keine Nachfragen zu - bei Unklarheiten muss telefonisch Rücksprache gehalten werden. Laut Zebra Global Warehouse Vision Study (2023) verlieren Mitarbeitende in papierbasierten Prozessen durchschnittlich 46 Minuten pro Schicht durch Rückfragen und Wartezeiten auf Klärungen.

9. Rückbuchungen fehleranfällig

Ein vergessener Rücktrag und der Artikel taucht im System nicht mehr auf. In einer Intralogistik-Studie der FH Dortmund gaben 68 % der befragten Unternehmen an, dass Rückbuchungsfehler zu wiederholten Fehlbeständen führen und ihre Inventurqualität stark belasten.

10. Keine Auswertung, kein Überblick

Ohne digitale Daten keine Prozessoptimierung. Kein Benchmark, kein Bottleneck-Tracking, kein Performance-Vergleich. In einer Bitkom-Studie zur Digitalisierung der Logistik (2022) sagten 83 % der Unternehmen, dass sie erst durch datenbasierte Auswertung Schwachstellen identifizieren konnten.

Fazit: Papier kostet und zwar nicht nur Zeit

Fehlerquote, Laufwege, Rückfragen, Korrekturen all das summiert sich. Digitale Tools wie Wearables und Smart Watches senken die Fehlerquote nachweislich und verbessern gleichzeitig Ergonomie, Geschwindigkeit und Transparenz.

Der Umstieg ist machbar. Bei NIMMSTA sogar ohne Integration in bestehende Systeme. Hierbei können einfach CSV-Daten in die Productivity Cloud hochgeladen werden und schon kann direkt gearbeitet werden. Ganz ohne Anbindung ans WMS. Heute ging’s um die Realität im papierbasierten Lager.

Ehrlich. Auf den Punkt. Und mit Zahlen, die zeigen: Es geht auch anders.